SYN/ERGON

LINZ AG CENTER. Seit 2006. © Atelier Leitner

Der künstlerische Entwurf nimmt nicht nur Bezug auf die neue Architektur des LINZ AG Center, er wird vielmehr aus der räumlichen Gestalt des architektonischen Entwurfes entwickelt und bezieht sich direkt darauf.

Mit fünf Text-Flächen wird der Weg zwischen Wiener Strasse und Haupteingang eingefasst. Die Tafeln begrenzen klammerartig diesen Weg-Raum. Drei Textflächen stehen räumlich versetzt in der städtebaulich konzipierten Öffnung des neuen Gebäudes zur Wiener Strasse. Sie bilden eine torartige Begrenzung.

Eine Textfläche setzt sich aus zwei 72cm breiten, 420cm hohen und 25mm starken Acrylplatten zusammen. In diese transparenten Acrylplatten sind Texte eingefräst, die sich im erweiterten Sinn auf das Produktspektrum der LINZ AG beziehen: Licht, Wärme, Energie, Wasser. Zwei Textflächen (Adalbert Stifter, Elias Canetti) setzen sich poetisch mit diesen Inhalten auseinander, zwei Textflächen berichten von wissenschaftlichem Denken und Erkennen (Albert Einstein, Erwin Schrödinger). Die fünfte Textfläche ist eine Montage aus Wetterberichten während der Bauzeit des Gebäudes. Jede Textfläche ist als Objekt ein dreidimensionales Objekt, eine eigenständige skulpturale Erscheinung.

Die beiden Textflächen im Foyer zeigen dieses Wechselspiel aus poetischer und wissenschaftlicher Sprache am Beispiel Licht, Sonne, Energie. Während Stifter das Erlebnis einer Sonnenfinsternis, das Wachsen und Wirken von Licht, Leuchten und Schatten auf Natur und unsere innersten Empfindungen in dichterisch-sprachliche Form bringt, schreibt Einstein u.a. von der diskontinuierlichen Verteilung der Energie des Lichtes und von verschiedenen Erscheinungsgruppen bei der Erzeugung beziehungsweise Verwandlung des Lichtes, wie die Erzeugung von Kathodenstrahlen durch ultraviolettes Licht.

Durch den Einsatz neuer Lichttechnologien werden die Textflächen zu Farb-Licht-Flächen.

SYN/ERGON verwendet auch Klang als Raum gestaltendes Material, als ein Medium, welches die Raumwahrnehmung inhaltlich wie maßstäblich verändert. Die große Zugangsöffnung der Architektur an der Wiener Strasse wird zum urbanen 24-Kanal Klangraum.